
Auszüge aus dem
Standard des Bologneser´s
FCI - Standard Nr. 196 / 20. 04.
1998 / D
BOLOGNESER
(Bolognese)
ÜBERSETZUNG
Frau Michèle Schneider.
URSPRUNG
Italien.
DATUM DER PUBLIKATION
DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES
27. 11. 1989.
VERWENDUNG
Begleithund.
KLASSIFIKATION FCI
Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 1 Bichons und verwandte Rassen.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER
ABRISS
Seine Ursprünge
verschmelzen mit denen des Maltesers, denn seine Vorfahren
sind die- selben kleinen Hunde, die Aristoteles (384-322 v.Ch)
unter dem lateinischen Begriff " canes melitenses "
erwähnt. Bereits zu römischer Zeit bekannt, zählte
speziell der Bologneser zu jenen hochgeschätzten Geschenken,
die sich die Mächtigen dieser Welt während einer
ganzen Epoche zu machen pflegten. So nahm Cosimo de Medici
(1389-1464) nicht weniger als ihrer acht mit nach Brüssel,
um sie dort ebenso vielen belgischen Adligen zum Geschenk
zu machen. Philipp II, von 1556-1598 König von Spanien,
bedankte sich beim Herzog von Este, nachdem er zwei Hunde
als Geschenk erhalten hatte, mit den Worten, diese beiden
kleinen Hunde seien " das königlichste Geschenk,
das man einem Kaiser machen könne ". Bologneser
sind auf den Gemälden von Titian, Pieter Breughel dem
Älteren und Goya dargestellt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Klein, mit gedrungenem und kompaktem Rumpf, bedeckt mit langem,
weichem Haar von reinem Weiß.
WICHTIGE PROPORTIONEN
Der Hund ist quadratisch gebaut, so dass die Rumpflänge
gleich der Größe (Widerristhöhe) ist.
VERHALTEN / CHARAKTER
(WESEN)
Sehr ernst, meist eher ruhig. Unternehmungslustig, gelehrig,
seinem Herrn und dessen Umgebung gegenüber äußerst
anhänglich.
KOPF
Er ist von mittlerer Länge und erreicht 1/3 der Widerristhöhe.
Seine Breite, in Höhe der Jochbeinbogen gemessen, entspricht
seiner Länge.
OBERKOPF
Schädel : Der Schädel ist in sagittaler Richtung
leicht eiförmig und im oberen Teil eher flach, hat aber
konvexe Seiten; die Vorsprünge des Stirnbeins sind gut
entwickelt. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel
und Nasenrücken sind parallel; die Stirnfurche ist wenig
betont, der Hinterhauptfortsatz wenig ausgeprägt. Die
Länge des Schädels übertrifft leicht die des
Fangs.
Stop : Ziemlich betont.
GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm : Mit dem Nasenrücken auf ein und
derselben Linie, im Profil betrachtet steht seine Vorderseite
senkrecht. Er ist grob und muss unbedingt von schwarzer Farbe
sein.
Fang : Seine Länge entspricht 2/5 der Kopflänge;
der Nasenrücken ist gerade und die Seiten des Fanges
sind parallel zueinander, so dass die Vorderansicht des Fanges
nahezu quadratisch ist. Der Bereich unterhalb der Augen ist
gut gemeißelt.
Lefzen : Die Oberlefzen sind ihrer Tiefe wenig entwickelt,
sie bedecken die unteren nicht, so dass das untere Profil
des Fanges durch den Unterkieferknochen begrenzt wird.
Kiefer/Zähne : Kiefer normal entwickelt, Ober-
und Unterkieferbogen perfekt zueinander passend. Zähne
weiß, regelmäßig ausgerichtet, Gebiss stark
und vollzählig. Scherengebiss, Zangengebiss wird toleriert.
Augen : Sie liegen nach vorne fast auf einer Ebene,
gut geöffnet, gröber als normal. Die Lidöffnung
ist rund; der Augapfel darf nicht hervortreten; die Sklera
ist nicht sichtbar. Die Lidränder müssen unbedingt
schwarz sein; die Farbe der Iris ist dunkles Ocker.
Ohren : Sie sind hoch angesetzt, lang und herabhängend,
aber an der Basis eher steif, so dass sich der obere Teil
der Ohrmuschel vom Schädel abhebt und so den Kopf breiter
erscheinen läst, als er in Wirklichkeit ist.
HALS
Ohne Wamme; seine Länge entspricht der Länge des
Kopfes.
KÖRPER
Da der Hund quadratisch gebaut ist, entspricht die Länge
des Rumpfes, gemessen zwischen Schulterspitze und Sitzbeinhöcker,
der Widerristhöhe.
Widerrist : Wenig aus der Rückenlinie hervortretend.
Obere Profillinie : Die gerade Rückenlinie und
die leicht konvexe Linie der Lenden verschmelzen harmonisch
mit der Kruppe.
Kruppe : Sehr wenig geneigt; sie ist sehr breit.
Vorbrust : Die Brustbeinspitze tritt wenig hervor.
Brust : Geräumig, bis auf die Höhe der Ellbogen
hinabreichend, mit gut gewölbten Rippen; ihre Tiefe erreicht
fast die Hälfte der Widerristhöhe.
Untere Profillinie und Bauch : Sie folgt dem Profil
des Brustbeins und steigt danach leicht zum Bauch hin ab.
RUTE
In der Verlängerungslinie der Kruppe angesetzt; sie krümmt
sich über dem Rücken.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND : In ihrer Gesamtheit betrachtet sind die
Vorderläufe völlig im Lot und zueinander parallel
bezüglich der Medianebene des Rumpfes.
Schulter : Ihre Länge entspricht ¼ der
Widerristhöhe; zur Waagrechten verläuft sie geneigt
und nähert sich bezüglich der Medianebene des Rumpfes
der Senkrechten. Ihre Bewegungen sind frei.
Oberarm : Gut an den Rumpf angeschmiegt, ist er von
fast gleicher Länge wie die Schulter, aber nicht so schräg.
Ellenbogen : Sie befinden sich auf einer Ebene, die
zur Medianebene des Rumpfes parallel verläuft.
Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß
: Von vorne gesehen verlängern sie die Lotrechte des
Unterarms. Von der Seite gesehen ist der Mittelfuß leicht
schräg.
Vorderpfoten : Sie sind oval mit dunklen, elastischen
Sohlenballen und schwarzen, sehr harten Krallen.
HINTERHAND : In
ihrer Gesamtheit betrachtet und von hinten besehen, müssen
die Hinterläufe vom Sitzbeinhöcker bis zum Boden
eine völlig lotrechte Linie beschreiben. Untereinander
sind sie parallel.
Oberschenkel : Ihre Länge entspricht 1/3 der Widerristhöhe.
Sie sind von oben nach unten und von hinten nach vorne schräg
und zur Medianebene des Rumpfes völlig parallel.
Unterschenkel : Er ist länger als der Oberschenkel.
Sprunggelenk : Der Sprunggelenkwinkel ist nicht sehr geschlossen.
Hintermittelfuß : Der Abstand zwischen Sprunggelenk-
und Zehenspitze ist wenig kürzer als ein Drittel der
Widerristhöhe.
Hinterpfoten : Gleiche Merkmale wie die Vorderpfoten,
aber weniger oval.
GANGWERK
Frei, energisch, Kopf edel und vornehm getragen.
HAUT
Am ganzen Körper sehr straff und anliegend, die sichtbaren
Schleimhäute und das dritte Augenlid (Nickhaut) unbedingt
schwarz pigmentiert.
HAARKLEID
HAAR : Vom Kopf bis zur Rute, von der Rückenlinie
bis zu den Pfoten am ganzen Körper lang. Auf dem Nasenrücken
ist es kürzer. Eher weich, doch nicht anliegend, sondern
flockig; es bildet nie Fransen.
FARBE : Reines
Weiß, ohne jeden Fleck und ohne jede andere Weißnuance.
GRÖSSE UND GEWICHT
Widerristhöhe : Rüden 27 bis 30 cm.
Hündinnen 25 bis 28 cm.
Gewicht : Von 2,5 bis 4 kg.
FEHLER
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler
angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis
zum Grad der Abweichung stehen sollte.
· Schielen (Strabismus).
SCHWERE FEHLER
· Bedeutende Konvergenz oder Divergenz der Begrenzungslinien
Schädel-Fang.
· Gewölbter Nasenrücken.
· Vor- oder Rückbib, wenn dadurch das Aussehen
des Fanges entstellt wird.
· Gröbe unter 25 cm oder über 33 cm bei Rüden
und unter 22 cm oder über 32 cm bei Hündinnen.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER
· Depigmentierter Nasenschwamm.
· Nasenschwamm von anderer als schwarzer Farbe.
· Vorbiß.
· Beidseitig depigmentierte Augenlider.
· Glasauge.
· Schwanzlosigkeit
· Angeborene oder herbeigeführte Stummelschwänzigkeit.
· Jede andere Haarfarbe als weiß.
· Gefleckt oder gesprenkelt.
N.B. : Rüden
müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen,
die sich vollständig im Hodensack befinden.